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Klare Konzepte statt warmer Luft !


Klare Konzepte statt warmer Luft !


Pressemitteilung des Cercle de Coopération des Associations laïques (CCAL)






Der Anlass für diese Pressemitteilung ist das Fehlen von Antworten seitens Bildungsminister Claude Meisch auf unsere Briefe und Analysen der letzten Monate. Dies ist umso bedenklicher, da der Minister selbst immer noch keine konkreten Vorschläge betreffend den neuen „Werteunterricht“, der bekanntlich schon im Herbst eingeführt werden soll vorgelegt hat. Die Zeit drängt!

 

DSC02486.jpgDer Minister hat stets behauptet, er setze auf Qualität und wolle ein klares Konzept für den neu zu schaffenden Kurs. Dies ist auch der Wunsch der laizistischen Organisationen, die sich im CCAL zusammengeschlossen haben und dem Minister ihre Mitarbeit angeboten haben. Das Anliegen der laizistischen Organisationen besteht hauptsächlich darin, dass die öffentliche Schule ihren Schülern ein möglichst weitreichendes Weltwissen vermittelt und sie zum selbständigen Denken anregt, dabei aber religiös und weltanschaulich neutral bleibt. Die Schule respektiert die verschiedenen Glaubensrichtungen ihrer Schüler, sie lehrt aber keinen Glauben, sondern zeigt immer wieder die Wichtigkeit der Menschenrechtserklärung auf und unterstreicht die Gleichheit zwischen Mann und Frau (dies gehört laut Schulgesetz zu den zentralen Aufgaben unseres Schulsystems). Für den CCAL kann und soll Information über Religionen – als gesellschaftliches Phänomen – sehr wohl Gegenstand schulischer Diskussionen sein, genauso wie Information über nicht-religiöse Weltanschauungen; es darf jedoch keinesfalls für eine spezifische Einstellung geworben werden, wie das bisher mit dem Katholizismus der Fall war. In letzterem Sinne gehören Religionen definitiv nicht in die Schule.

  1. Fragenkatalog des CCAL zur Organisation des neuen gemeinsamen Werteunterrichts

 Der CCAL kann die Vorgehensweise des Ministers in diesem wichtigen Dossier nicht nachvollziehen. Statt sich die Mitarbeit wichtiger Akteure in Sachen Ethikunterricht zu sichern, scheint es das Ministerium darauf anzulegen eben diese auszuschließen und verliert so wichtige Zeit  bei der Vorbereitung des neuen Kurses. Im September 2016 soll das neue Fach bekanntlich im Sekundarunterricht starten. Dabei liegen zum jetzigen Zeitpunkt weder eine klare Didaktik noch klare Unterrichtsinhalte vor. Die Lehrer, die dieses Fach ab September unterrichten sollten, müssen genügend Zeit zur Vorbereitung bekommen. Und selbst wenn es ihnen in diesem kurzen Zeitrahmen wohl kaum möglich sein wird Weiterbildungskurse zu belegen, sollten ihnen zumindest klare Zielsetzungen vorliegen. In diesem Zusammenhang erlauben wir uns Minister Claude Meisch einige Fragen stellen:

  •  Wie steht es um die Gutachten der laizistischen Organisationen? Wurden diese analysiert und sind sie mit in die Diskussionen der Arbeitsgruppe eingeflossen?
  • Die Arbeitsgruppe wurde neu zusammengesetzt. Wer gehört ihr an und nach welchen Kriterien wurden diese Leute ausgewählt?
  • Was sind die konkreten Aufgaben dieser neuen Arbeitsgruppe? Gibt es neue Zielsetzungen? Wie verhält es sich mit der Arbeitsmethodik dieser Arbeitsgruppe?
  • Wie steht es um die Unterrichtsmaterialien für diesen neuen Unterricht? Gibt es ein didaktisches Konzept und wenn ja, wie sieht es aus? Gibt es konkrete Vorstellungen betreffend der Aus- respektive Weiterbildung der zukünftigen Lehrkräfte?
  • Wie steht es um die Person von Dr. Oelkers, von dem man nichts mehr hört? Und wie verhält es sich betreffend der Beiträge von Dr. Joachim Kalcher und D. Bogner?
  • Was gedenkt die Regierung zu tun, in Bezug auf die Katechetinnen? Wir vermissen immer noch genaue Zahlen, wie viele das Bistum übernehmen wird, wie viele weiterhin und in welcher Funktion in der öffentlichen Schule beschäftigt werden?
  • Wie steht es mit der Einstellung von zusätzlichen Theologen, die nicht vereinbar wäre mit einem neutralen Kurs?
  • Warum wurde seit dem Amtsantritt von Minister Claude Meisch so viel Zeit und Geld verschwendet, obwohl ein konkretes Projekt seit Jahren vorliegt, welches im Ministerium und in Zusammenarbeit mit internationalen Koryphäen erarbeitet wurde

    2. Konkreter Vorschlag des CCAL für ein umsetzbares Konzept

DSC02487.jpgAll diese Fragen sind natürlich schon in etlichen Briefen und Pressemitteilungen an Minister Meisch gestellt worden. Bisher hat der CCAL jedoch vom Minister noch keine Antworten erhalten. Die Arbeit des Ministeriums beschränkte sich auf ein paar Seiten warme Luft, ausgearbeitet von dem umstrittenen Professor Oelkers und seinem Theologenteam. Sollte der neue Kurs im Herbst 2016 im Sekundarunterricht zum Einsatz kommen, wäre es höchste Zeit, konkretes Material vorzulegen, in Bezug auf Inhalt, Didaktik, pädagogisches Konzept und Unterrichtsmaterialien. Der CCAL besitzt ein Konzept, welches sofort zum Einsatz kommen kann. Es beruht auf Erfahrungen, die auch in unseren Nachbarländern gemacht wurden. Es ermöglicht ein Zurückgreifen auf Materialien, die dort ausgearbeitet wurden und deren Notwendigkeit zwingend ist falls das Ministerium den Kurs einführen möchte bevor genügend ausgebildete Fachkräfte dafür zur Verfügung stehen. Dieses Konzept befindet sich im Anhang dieser Pressemitteilung. Es verfügt über einen strukturierten didaktischen Aufbau und klar gegliederte Lernbereiche in denen sowohl fachliche Kenntnisse als auch zentrale Handlungskompetenzen erworben werden.

Wir fordern den Minister auf sich endlich mit unseren Vorschlägen auseinanderzusetzen und uns gegebenenfalls mitzuteilen, was ihm daran denn nicht genehm ist. Ansonsten bitten wir ihn dringend dieses Konzept zu übernehmen, um eine neutrale Herangehensweise an das Thema Weltanschauungen – ob religiös oder nicht – zu gewährleisten und den zukünftigen Lehrern zu ermöglichen sich ordentlich auf den neuen Kurs vorzubereiten.

pdfKonzept für ein weltanschaulich neutrales Pflichtfach im Sinne einer éducation au vivre ensemble à la citoyenneté démocratique et aux droits de l‘Homme(264.2 KB)
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